Forderungen des Aktionsbündnisses gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn angesichts der Corona-Krise


Das Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn hat auf dem Hintergrund der Corona-Pandemie die geplanten Großdemonstrationen zum Housing Action Day am 28. März verschoben. Statt mit zehntausenden Menschen europaweit gegen hohe Mieten, Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit und für eine solidarische und ökologische Stadtentwicklung auf der Straße zu sein, hat das Bündnis zu einer Fenster- und Online-Demonstration aufgerufen .

„Die Corona-Krise verschärft die Wohnungskrise. Unsere Solidarität und unser Kampf für das Recht auf eine Stadt, in der alle gut und sicher wohnen können, sind wichtiger denn je,“ sagt Kalle Gerigk aus Köln – einer der Sprecher*innen des bundesweiten Mieetenwahnsinnbündnisses. „Wir können wegen der Corona-Epidemie nicht mit vielen Menschen auf die Straße gehen. Deshalb rufen wir auf, von der eigenen Wohnung aus den Protest sichtbar und hörbar in die Nachbarschaft, in die Stadt und in die Welt zu tragen.“

Das Aktionsbündnis ruft dazu auf, am 28. März  Plakate und Transparente vor die Fenster zu hängen und ab 18 Uhr für 10 Minuten mit Töpfen und Deckeln zu scheppern oder auf andere Art Lärm zu machen.

„Zusammen mit unseren europäischen Bündnispartner*innen werden wir am Housing Action Day Krach schlagen und unseren Forderungen und unserer Solidarität mit den von der Corona-Krise besonders Gebeutelten Nachdruck verleihen“, kündigt Christina Zeh vom Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn an . „Das Wohnungsthema ist existenziell. Menschen ohne festen Wohnsitz brauchen jetzt schnell ein Dach über dem Kopf und Zugang zu Sanitäranlagen, um sich vor dem Virus schützen zu können. Hier bieten sich leerstehende Hotels und Wohnungen an. Wir brauchen Wohnungen für alle und die sofortige Auflösung von Sammelunterkünften, „Ankerzentren“ oder sonstigen Lagern! Zwangsräumungen müssen abgeschafft werden! „

„Mieter*innen, denen ihre Einkommensquelle weggebrochen ist, sollen nicht auf ihren Mietschulden sitzen bleiben. Das wäre auch kein Problem, wenn Wohnen keine Ware wäre. Der von der Bundesregierung geplante Kündigungsschutz wird den Mieter*innen zwar erst mal helfen, der Staat ist jedoch nicht dafür da, die Gewinne von Immobilienkonzernen zu garantieren. Stattdessen wäre es an der Zeit, die Wohnungskonzerne zu vergesellschaften“, so Kalle Gerigk.

Statt auf die Straße und öffentliche Plätze geht das Bündnis nun online demonstrieren. Die Aktivist*innen rufen dazu auf, die vielen kleinen Aktionen zu fotografieren, zu filmen und in den sozialen Medien zu posten unter den Hashtags: #HousingActionDay2020, #Mietenwahnsinn und #togetheragainstcorona.